Zusammenfassung des Fanrat-Treffens vom 5. Februar!

Es wurde mitgeteilt, dass wir den Verein bezüglich des Brandes des Vereinsheims in Bischleben informiert haben. Wir haben den Verein gefragt, ob er sich vorstellen könnte, mit einem Benefizspiel dem Bischlebener SV zu unterstützen. Der Verein hat schnell zugestimmt. Wir haben dann den Kontakt zwischen Verein und Bischlebener SV hergestellt. Alles weitere klären die beiden Parteien miteinander.

Es wurden die Einlasskontrollen auch im Zusammenhang mit den Vorfällen beim Magdeburgspiel erörtert. Der Fanrat hat die bis dahin vorliegenden Fakten erläutert. Auswahl der vom Sprengstoffhund zu untersuchenden Personen durch die Security. Öffentliches beschnüffeln durch den Sprengstoffhund. Bei anschlagen des Sprengstoffhundes Ganzkörperkontrolle mit komplettem Ausziehen. Zuerst wurden die Nacktkontrollen auf dem Flur des Steinhauses vorgenommen. Erst nach Intervention der Mitarbeiter des Fanprojektes wurde dafür ein separates Zimmer genutzt. Es wurden ca. 200 Personen durch den Sprengstoffhund beschnüffelt. 6 Personen wurden nackt kontrolliert. Bei einer Person wurden 2 Böller gefunden. Das allgemeine Auftreten der Polizei wurde von mehreren Quellen als agressiv und nicht deeskalierend beschrieben.

Eine Reaktion des Vereins auf die Vorfälle nach dem Magdeburgspiel waren allgemein erwartet worden. Es gab teilweise Verständnis für verschärfte Kontrollen, aber Konsens war, dass Nacktkontrollen über das Ziel hinausschießen. Die Verhältnismäßigkeit ist hier nicht gewährleistet.

Es wurde über das Verhältnis der größten Fangruppe (Ultras) zu den restichen Fangruppen gesprochen. Allgmeiner Tenor war, dass die Kommunikation wieder hergestellt werden soll. Aktuell wird die Kommunikation von Seiten der Ultras als zu gering, unnahbar und teilweise arrogant von den anderen Fangruppen wahrgenommen. Vom Fanratsprecher wurde darauf hingewiesen, dass die Ultras sicherlich eine besondere Stellung haben (größte und am besten organisierte Fangruppe in unserem Verein) und nicht wenige ihrer Grundsätze auch von den bisherigen Fanrat-Teilnehmern als sinnvoll erachtet werden. Allerdings sind wir auch nicht glücklich über die Art und Weise der Kommunikation. Die vertretenen Fangruppen wollen das Gespräch mit den Ultras suchen, um im neuen Stadion auf der Südtribüne Konflikte zu vermeiden, Lösungen für vorhandene Probleme zu finden, einen breiteren Support im Sinne des Vereinswohls zu erreichen und ggf. auch gemeinsame Vorhaben umzusetzen. Der Fanrat hat sich angeboten, den Versuch zu unternehmen, diese Kommunikation herzustellen.

Im Fanrat wurde klargestellt, dass versucht werden muss, die Politik außerhalb des Stadions zu belassen. Es ist ein schwieriges Unterfangen, weil es hier um teilweise sehr extreme und emotionale Standpunkte geht. Vom Fanratsprecher wurde aber auch klar kommuniziert, das Rassismus, Gewalt und Extremismus im Fanrat nicht akzeptiert und unterstützt werden sowie im Stadion nichts zu suchen haben.

Es wurde das soziale Engagement des Vereins und der Fans angesprochen. Man konnte sich darauf einigen, dass dieses soziale Engegement ausgeglichen ausgeübt werden soll. Eine Konzentration auf bestimmte benachteiligte Gruppen soll vermieden werden. Es gab Vorschläge, Obdachlose z.B. mit den Resten vom VIP-Catering zu unterstützen, behinderte Personen noch deutlicher bei den Preisen zu begünstigen oder Kinder kostenlos als Vereinsmitglieder aufzunhemen. Diese Themen sollten wir noch weiter konkretisieren und dann an den Verein herantreten.