Am Donnerstagabend haben 20 Fans und der Stefan Krämer gut 3 Stunden über Taktik im Allgemeinen und bei unserer Mannschaft im Speziellen diskutiert. Stefan Krämer kam gut vorbereitet zur Taktikrunde. Er hatte 3 Themenschwerpunkte vorbereitet.
Zunächst ging es um das "neue" Trainer-Tool "Packing". Er erklärte es tiefergehend als dies im TV z.B. bei der EM gemacht wurde. Es geht dort bei Weitem nicht nur um die Zahl überspielter Gegenspieler, sondern auch um die Höhe des Passes, die Schärfe des Passes, wie gut sich der Passempfänger freigelaufen hat und welche Folgeaktion ein Pass hat. Dadurch ergeben sich sehr gute Qualitätsnachweise für Passgeber und Passempfänger. Diese Bewertung spielt mittlerweile bei Spielerverpflichtungen eine gewichtige Rolle. So ist z.B: Mesut Özil lt. Packing aktuell der beste Passempfänger der Welt.
Im weiteren Verlauf zeigte Stefan Krämer am Bsp. Osnabrück, wie er zusammen mit den Co-Trainern sich und die Mannschaft auf ein Spiel vorbereitet. Dabei werden jeweils ein Heimspiel und ein Auswärtsspiel des Gegners analysiert. Es werden charakteristische Verhaltensweisen des Gegners sowohl offensiv, als auch defensiv herausgearbeitet und diese Erkenntnisse dann in das Training übernommen. So wird bspw. ein gut aufbauender 6er bewusst am Aufbauspiel gehindert, um den Gegner zu langen Bällen zu verleiten, die dieser ggf. nicht so gut spielt. Diese Elemente werden in verschiedenste Spielformen eingebaut, damit die Spieler sich auf den Gegner einstellen können. Die Anpassung an den Gegner bedeutet aber nicht, dass wir unsere eigene Ausrichtung nur vom Gegner abhängig machen. Unser Ziel ist das hohe Verteidigen, um Ballgewinne im vorderen Drittel zu provozieren und so zu schnellen Torabschlüssen zu kommen.
Im dritten Teil wurden die Tore der letzten 4 Spiele taktisch seziert. Bei den Gegentoren waren die Fehler recht schnell ausgemacht. Sei es fehlender letzter Biss beim Verteidigen von Standards oder das nicht Beachten von grundsätzlichen Elementen des Verteidigens, wie das Zustellen der Innenbahn, um dem Gegner den direkten Weg zum Tor zu verstellen. Die Fehler, auch die einzelner Spieler, wurden ehrlich und schonungslos benannt. Dabei blieb es immer sachlich.
Zwischendurch gab es jede Menge Möglichkeiten für Fragen und das Mitteilen von eigenen Erkenntnissen oder Spielvorstellungen der Fans. Stefan Krämer hatte dafür ein offenes Ohr und es entstand eine lebhafte Diskussion. Am Ende hätte man noch weiter diskutieren können. Aus geplanten 1 1/2 Stunden waren 3 geworden.
Der Fanrat und die anwesenden Fans danken Stefan Krämer nicht nur für die Einblicke in Taktik und Trainertätigkeit sondern auch für die engagierte und offene Art mit der er dies getan hat. Man merkt, da steckt Herzblut drin. Auch für uns Fans sollte weiterhin gelten „Herz zeigen“ und die Mannschaft in den kommenden Spielen unterstützen.